Was ist die Geschichte hinter der Karlskirche?
Die Karlskirche ist ein Wahrzeichen Wiens. Aber, was ist die Geschichte hinter der Karlskirche?
Die Karlskirche in Wien hat eine faszinierende Geschichte, die eng mit der Habsburger-Dynastie und der Pestepidemie verbunden ist.
Die Habsburger-Dynastie war eine der bedeutendsten und langlebigsten Herrscherfamilien in der europäischen Geschichte. Hier sind einige wichtige Aspekte ihrer Geschichte. Die Habsburger stammen ursprünglich aus dem Gebiet der heutigen Schweiz. Ihr Aufstieg begann im 13. Jahrhundert, als Rudolf I. zum römisch-deutschen König gewählt wurde.
Durch geschickte Heiratspolitik und militärische Eroberungen erweiterten die Habsburger kontinuierlich ihren Einflussbereich. Sie erlangten die Kontrolle über Österreich, Böhmen, Ungarn und zeitweise auch über Spanien und seine Kolonien. Die Habsburger stellten über Jahrhunderte hinweg die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Diese Position festigte ihre Macht in Mitteleuropa.
Im Jahr 1713 wütete in Wien eine schwere Pestepidemie, die über 8.000 Menschen das Leben kostete. In dieser Notlage legte Kaiser Karl VI. am 22. Oktober 1713 in der Stephanskirche ein Gelübde ab. Er gelobte, seinem Namenspatron, dem Pestheiligen Karl Borromäus, eine Kirche errichten zu lassen, wenn die Seuche ein Ende fände
Nachdem die Pest 1714 tatsächlich erlosch, wurde am 4. Februar 1716 der Grundstein für die Karlskirche gelegt. Als Bauplatz wählte man eine Anhöhe am Ufer des Wienflusses, auf halbem Weg zwischen der Hofburg und der kaiserlichen Sommerresidenz Favorita (heute das Theresianum). Mit der Planung und Ausführung wurde der berühmte Hofarchitekt Johann Bernhard Fischer von Erlach beauftragt. Nach dessen Tod 1723 übernahm sein Sohn Josef Emanuel Fischer von Erlach die Bauleitung und vollendete das Werk seines Vaters.
Die Karlskirche ist architektonisch bemerkenswert, da sie Stilelemente verschiedener Epochen und Kulturen vereint. Sie verfügt über einen griechisch-römischen Portikus, römische Triumphbögen, asiatisch anmutende Pagodendächer, eine barocke Kuppel und Säulen, die an byzantinische und osmanische Baukunst erinnern.
Nach über 20 Jahren Bauzeit wurde die Karlskirche am 28. Oktober 1737 feierlich geweiht. Die Baukosten wurden von sämtlichen Kronländern der Habsburgermonarchie aufgebracht, wobei auch Spanien, das Herzogtum Mailand und die Niederlande zur Finanzierung beigetragen haben. Heute ist die Karlskirche nicht nur ein bedeutendes religiöses Bauwerk, sondern auch ein architektonisches Meisterwerk und ein wichtiges Wahrzeichen Wiens. Im Jahr 2000 begann die umfassendste Renovierung seit dem Bau der Kirche, bei der Kuppelfresken, Innenraum und Außenfassade restauriert wurden.
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